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8/28/2013

Auf die Plätze...Uni...Los!

Die letzte Woche fing ruhig an.
Ich hab mir weiter den Campus angeschaut, besonders das Fitnessstudio, dass am Mittwoch die Eröffnung der nagelneuen Erweiterung gefeiert hat. Das ist schon ganz schön groß aber zumindest montags abends auch sehr voll. Mal sehen wie sich die vielen, automatisch im Fitness-Center eingeschriebenen Studierenden, auf die Öffnungszeiten und Räumlichkeiten verteilen.
Die Geräte sind jedenfalls super neu und auch das Sportkurs-Angebot ganz nett, mal sehen ob ich dafür auch noch mal $60/Semester latzen möchte.

Dienstag Abend hab ich ein paar meiner neuen KommilitonInnen und andere wichtige Menschen aus dem Fachbereich kennen gelernt, bei der Begrüßungsveranstaltung des Master Programmes. Meine Kommunikationskurse hab ich aber beide in jedem Fall auch mit Bachelor-Studenten, von daher sind die Grads gar nicht so unter sich. Wir müssen in diesen Kombi-Kursen nur eben etwas mehr machen als die Undergrads (und in dem Kurs den ich morgen zum ersten mal habe müssen wir auch in Kleingruppen die Diskussionen leiten und werden danach bewertet...uhoh...)
Der Workload was Lesen und Präsentationen angeht ist wie erwartet recht hoch.

Ich hab mich dennoch dafür entschieden im Chor mitzumachen, der probt 2 Mal die Woche für 1,5h. Das passt schönerweise auch in meinen Stundenplan. Als erstes proben wir übrigens Brahms - auf Deutsch! =)
Dafür gibt's sogar auch Credits ...ich muss jedoch mal sehen ob ich auch an den Konzerten teilnehmen kann - die zwei bisher geplanten finden nämlich leider statt, wenn ich eigentlich Unterricht habe (Do abends).
Ein Weihnachtskonzert gib'ts auch...das wird sicher strange bei 20° "Jingle Bells" zu singen.

Seit Mittwoch hab ich übrigens ein tolles lila Fahrrad. Damit komm ich jetzt einfach zum Campus und nach Downtown Tempe in weniger als 15 Minuten. Die Hitze ist zwar etwas anstrengend, vor allem wenn sie mittags auch noch von unten - vom Asphalt - kommt - aber in den Räumen kann man ja wieder abkühlen.

Am Mittwoch Abend war zusammen mit der Studio-Eröffnung auch eine große Vorstellungsrunde der ganzen Sportclubs, Burschenschaften für Männer und Frauen und alle anderen sozial oder kulturell engagierten Clubs, inklusive: Dumbledores Army, Quidditch (!!!), einem Museums Committee, Sun Devils wear Prada (die organisieren eine Modenschau), Shakespeare Club, A-Capella Gruppen, VegAware (für veganer/veggies) und vieles mehr!
Das Angebot ist schon überwältigend. Einen Verein, der sich auch mit der Community außerhalb der Uni-Welt einsetzt, sollte ich mich aber schon aussuchen, da der Kurs über Menschenrechte vorgibt, dass man ein Projekt durchführen und darüber berichten soll. Mal sehen für was ich mich entscheide.

Die Seminare begannen also offiziell am Donnerstag (22.8.) und der erste Eindruck ist wie gesagt auf jeden Fall positiv. Besonders die persönlichen Hintergründe meiner TeilnehmerInnen in der Human Rights Klasse waren sehr interessant.
Jetzt sollten nur noch langsam auch meine restlichen Bücher ankommen. Zwei liegen immer noch (laut FedEx) in der Post-Office in Tempe und finden den Weg zum Buchladen scheinbar nicht ...nerv.

Freitag wurde ich spontan noch auf eine kleine Pool-Party eingeladen. Die Bezeichnung Party ist hier allerdings sehr weit gefasst. Hier das war wohl eher so eine offene Einladung, die Bewohner des Hauses haben Soft Drinks und Snacks bereitgestellt - und ihren Pool sowie die XBox - Alkohol gab's nicht und länger als 11 wurde auch nicht gefeiert. Fand ich aber auch völlig OK - vor allem weil die Polizei wohl in den ersten Wochen besonders streng ist was wilde Partys angeht.
Eine Beschwerde von den Nachbarn und die Rechnung kann ganz schön hoch ausfallen wurde mir gesagt.

Samstag war ich mit Donna ein bisschen einkaufen. Der kleine Farmer's Market war süß, das Pancake-Frühstück mega lecker und ein paar günstige Klamotten hab ich auch noch gefunden...außerdem noch eine günstige Gitarre, damit ich nicht alles wieder verlerne!

Samstag Abend wurde es dann wild. Downtown Phoenix hat schon eine bunte Club-Szene und die lustige Gruppe mit der ich unterwegs war war auch sehr farbenfroh und fröhlich =)
Der Sonntag wurde dementsprechend hauptsächlich zur Regeneration genutzt und der Montag dann dazu, das Lese-Pensum nicht gleich am Anfang schleifen zu lassen.

Heute Abend hab ich mich gleich mal wieder für's fleißig-sein belohnt und war bei meinem ersten Major League Baseball Spiel. Glücklicherweise hatten wir eine Expertin dabei -Panama spielt offenbar auch gerne Baseball - die uns die Regeln erklären konnte. Ich glaube ich hab's jetzt auch langsam verstanden.
Wir hatten aber auch ein abwechslungsreiches Spiel in dem so gut wie alles vorgekommen ist.

Jedenfalls haben die Arizona Diamondbacks im 10 Inning (es ging also sozusagen in die Nachspielzeit - normal sind 9) gegen die San Diego Padres gewonnen. Yay! Wenn man die Regeln mal kennt, ist das Spiel tatsächlich cool und spannend und auf jeden Fall abendfüllend. Beginn war 6:40 und Ende um 11...Aber es hat sich gelohnt =)

  





8/18/2013

Schnell noch so viel Touri-Zeug machen wie geht!

Tag 10 von 304 (+/-) vollendet.

Nach dem ersten Sonnenstich muss ich sagen, dass ich mich gut an die Hitze gewöhnt habe. Man bewegt sich natürlich lieber in Gebäuden oder von Schatten zu Schatten vorwärts, aber sonst geht es ganz gut.
Fahrradfahren bei 41°C im Schatten macht zwar keinen Spaß, aber trocknen musste ich auch in Deutschland nachdem ich in der Uni angekommen war (allerdings gings da ja auch bergauf...) Morgen jedenfalls versuche ich ein hübsches Rädchen zu finden, da ist großer Bike-Sale. Damit kommt man doch am besten zum Campus oder Downtown Tempe.

Diese Woche waren die ersten Willkommens-Veranstaltungen. Dienstag habe ich das Fitnesstudio näher in Augenschein genommen. Den Mitgliedsbeitrag zahlt man schon mit den Gebühren, aber für Kurse muss man nochmal extra zahlen. Ist auf jeden Fall schön ausgestattet (mit 2 Pools) und wird sogar noch erweitert.
Das Studio hatte also ein paar Spiele als Begrüßung für die Internationalen vorbereitet und so hab ich ne Runde Dodgeball (=Völkerball) gespiel und ein paar Leute getroffen.
Beim kleinen Snack danach wurde unsere Gruppe gleich mal von ein paar Amerikanerinnen neugierig gefragt wo wir denn her kämen und prompt auf die Pool-Party am Abend eingeladen.

Am Mittwoch habe ich die Direktorin meines Programms getroffen. Dafür musste ich mich auf den Weg zum West Campus machen. Da die Shuttelbusse, die normalerweise zwischen den Campi der Uni pendeln, gerade Sommerpause haben, durfte ich mich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln rumschlagen. Weil in solchen Momenten ja auch immer gerne alles zusammenkommt, fuhren an genau dem Tag zwei der Busse, die das System mir als schnellste Verbindung ausgespuckt hatte, Umwege wegen Bauarbeiten. Also nahm ich eine andere Route und war am Ende für eine Strecke 2,5h unterwegs. Gut, dass es im Semester die Shuttlebusse gibt. Die sind mit W-Lan ausgestattet und brauchen circa 50 Minuten und fahren alle halbe Stunde.
Meine Direktorin ist jedenfalls super nett und hilfsbereit. Mein Stundenplan steht und ich bin mal gespannt wie die Kurse werden und vor allem wie der Arbeitsaufwand so ist. 3 Kurse à 3 Stunden, die in einem Fall auf Dienstag und Donnerstag verteilt und sonst Mittwoch und Donnerstag Abend am Stück gehalten werden.
Falls es also bei dem Plan bleibt belege ich Rhetorical & Critical Approaches to Public Relations, Organizational Behavior und Social Justice & Human Rights. Der Letzte Kurs gehört offiziell nicht zu meinem Master-Programm aber ich darf ihn trotzdem belegen.

Am Donnerstag hat sich die Studi-Gruppe der Fulbright Stipendiaten getroffen und ich habe die (~ 8) weiteren Neuankömmlinge getroffen sowie ein paar, die schon seit mindestens einem Jahr hier sind. Es wird wohl ein paar Aktivitäten geben z.B. einen Ausflug nach Tuscon, wo noch weitere Fulbrighter aus Arizona für einen Abend zusammen kommen werden.

Am Abend war großes Willkommen der Graduate-Studierenden, mit Tombola und Vorstellung einiger Initiativen bei denen man sich engagieren kann. 

Der Freitag war dann das 'Highlight' - die Begrüßung aller neuen internationalen Studierenden. Als die größte nicht-private Uni der USA (73.373), hat die ASU auch eine sehr große Anzahl an Internationalen (5.160 insgesamt). 70% davon kommen aus Asien, Platz 1 belegt mit einem großen Vorsprung China, Platz 2 Indien, dahinter reihen sich einige arabische Staaten (V.A.E., Saudi Arabien, Kuwait) - mit circa 260 Studierenden ist Europa im Vergleich dazu relativ schwach vertreten. Insgesamt sind wohl aber 120 Nationen vertreten. Als alle aus China aufstehen sollten, konnte man die, die in meiner Umgebung sitzen blieben wirklich an einer Hand abzählen. 

Heute, also Sonntag, war ich mal in Downtown Phoenix.

       


Dabei sind wir auch an dem Mineral & Mining Museum vorbeigekommen, das allerdings wegen Umbauarbeiten geschlossen hatte. Davor standen aber auch schon ein paar eindrucksvolle Exponate.

versteinertes Holz
 




Eigentlich wollte ich noch das Capitol Museum besuchen aber das hat am Wochenende tatsächlich zu. Komischer Laden. Dafür hab ich den davor gelegenen Memorial Park angesehen, in dem sich viele Kriegerdenkmäler aneinanderreihen.













Und das ist ganz wirklich die Farbe des Himmels bei Sonnenuntergang!

Das Weiße oben links ist von der Kamera aber das Flugzeug ist echt!
der rosa Fleck war wirklich da...UFO???






8/11/2013

Jetlag, Sonnenstich...Hallo Arizona!

Es ist Sonntag Nachmittag. Ich komme grade von der Mall - die natürlich Sonntags auch auf hat. Wo soll man denn sonst mit den Kindern hin? Außerdem ist es da klimatisiert und groß genug um mal etwas spazieren zu gehen. Donna hat mir erzählt, dass manche Malls tatsächlich extra früher öffnen damit Leute da rumlaufen können...

Aber wirklich: es ist auch einfach zu heiß um draußen rum zu laufen. Aktuell (17 Uhr) sinds 39°C - in der Sonne dementsprechend heißer. Trockene Hitze hin oder her...nicht gerade angenehm.

Die Folgen, wenn man trotzdem mittags in der prallen Sonne rumläuft, habe ich gestern erfahren. Der Botanische Garten, wunderschön, aber der hiesigen Botanik entsprechend, wenig schattig. Die Kakteen und die ganze Landschaft sind so fremd für mich aber deswegen auch so spannend und auf ihre eigne Art faszinierend. Ich war jedenfalls begeistert und habe mir von Donna, die studierte Biologin ist, alles erklären lassen. (Kurz zur Information: Donna ist eine Freundin meiner Vermieterin und sie ist so nett und zeigt mir ein bisschen die Umgebung.)

Jedenfalls hatte ich ab dem Abend bis heute Mittag Kopfschmerzen, die ich auch die Sonne + Hitze zurückführe. Das nächste Mal also Hut anziehen...
Zaun-Kaktus

Der klassische Saguardo Kaktus
Sieht doch ganz grün aus!

sehr alter Cholla-Kaktus

Orgelpfeifenkaktus (glaub ich)
aus der Familie der Fass-Katkeen



Die Hitze prägt natürlich das Stadtbild. Man sieht kaum Menschen auf der Straße nur ab und zu mal einen Radfahrer oder wartende Menschen an Bushaltestellen. Sonst nimmt man lieber das Auto. Die Infrastruktur ist auch sehr aufs Auto ausgelegt. Mal eben zu Fuß einkaufen ist nicht, es ist alles so weitläufig, was natürlich auch Vorteile hat.

Wohnhäuser sind zu 90% Bungalows, näher am Stadtzentrum gibt's ein paar Apartmenthäuser. Meine Beobachtungen jetzt beziehen sich aber nur auf Tempe, nicht auf Phoenix. In Downtown Phoenix war ich noch gar nicht.
Dafür aber in Downtown Tempe und auf dem Campus, auch eigentlich schon eine Welt für sich. Jetzt ist es da noch ruhig, da das Semester noch nicht angefangen hat. Deswegen haben mich die "Walk Only" Zonen amüsiert an deren Anfang und Ende Studierende standen um zu kontrollieren, dass die Radfahrer und Skateboarder auch laufen, um die 3 Fußgänger nicht zu gefährden. Tatsächlich glaube ich, dass die Wege im Semester wirklich voll sind. Zumindest sah das auch auf einigen Photos so aus.
Das Stadtzentrum besteht im Prinzip aus ein bis zwei Straßen und hat einige Bars und Fast Food Läden (die sind überall also wirklich ÜBERALL - keine Kreuzung ohne Wendy`s, KFC, McDonalds, Taco Bell u.s.w.). Wenn man sich jetzt noch die vielen Studierenden dazu denkt, kann das da bestimmt ganz feucht fröhlich werden. Feucht auch weil einige Bars draußen Anlagen haben, die feines Wasser in die Luft sprühen, das dann verdunstet und damit kühlt.

Heute waren wir - Donna und ich - noch im Heard Museum über Kunst und Kultur der amerikanischen Ureinwohner. Die Teppiche und Töpferkunst waren wirklich beeindruckend, genau wie die wahren Geschichten der langen Unterdrückung in Form von Zwangsumsiedelung oder Pflicht-Internate für die Kinder, in denen ihnen das 'Indianische' ausgetrieben werden sollte.
Ich liebe ja Museum-Shops und da dieser hier einen Sale hatte hab ich mich schon darauf gefreut. Nun bedeutete das aber in dem Fall, dass die traditionelle Katsina Puppe nur $720 anstatt $1300 kosten sollte. Schnäppchen! Stattdessen hab ich dann im Book Shop ein paar lustige Büchlein gefunden ($1,75 das Stück):

Morgen ist Montag - der Beginn einer neuen spannenden Woche, mit den ersten Informationsveranstaltungen bei denen ich vielleicht schon ein paar Kommilitonen treffen werde.