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8/11/2013

Jetlag, Sonnenstich...Hallo Arizona!

Es ist Sonntag Nachmittag. Ich komme grade von der Mall - die natürlich Sonntags auch auf hat. Wo soll man denn sonst mit den Kindern hin? Außerdem ist es da klimatisiert und groß genug um mal etwas spazieren zu gehen. Donna hat mir erzählt, dass manche Malls tatsächlich extra früher öffnen damit Leute da rumlaufen können...

Aber wirklich: es ist auch einfach zu heiß um draußen rum zu laufen. Aktuell (17 Uhr) sinds 39°C - in der Sonne dementsprechend heißer. Trockene Hitze hin oder her...nicht gerade angenehm.

Die Folgen, wenn man trotzdem mittags in der prallen Sonne rumläuft, habe ich gestern erfahren. Der Botanische Garten, wunderschön, aber der hiesigen Botanik entsprechend, wenig schattig. Die Kakteen und die ganze Landschaft sind so fremd für mich aber deswegen auch so spannend und auf ihre eigne Art faszinierend. Ich war jedenfalls begeistert und habe mir von Donna, die studierte Biologin ist, alles erklären lassen. (Kurz zur Information: Donna ist eine Freundin meiner Vermieterin und sie ist so nett und zeigt mir ein bisschen die Umgebung.)

Jedenfalls hatte ich ab dem Abend bis heute Mittag Kopfschmerzen, die ich auch die Sonne + Hitze zurückführe. Das nächste Mal also Hut anziehen...
Zaun-Kaktus

Der klassische Saguardo Kaktus
Sieht doch ganz grün aus!

sehr alter Cholla-Kaktus

Orgelpfeifenkaktus (glaub ich)
aus der Familie der Fass-Katkeen



Die Hitze prägt natürlich das Stadtbild. Man sieht kaum Menschen auf der Straße nur ab und zu mal einen Radfahrer oder wartende Menschen an Bushaltestellen. Sonst nimmt man lieber das Auto. Die Infrastruktur ist auch sehr aufs Auto ausgelegt. Mal eben zu Fuß einkaufen ist nicht, es ist alles so weitläufig, was natürlich auch Vorteile hat.

Wohnhäuser sind zu 90% Bungalows, näher am Stadtzentrum gibt's ein paar Apartmenthäuser. Meine Beobachtungen jetzt beziehen sich aber nur auf Tempe, nicht auf Phoenix. In Downtown Phoenix war ich noch gar nicht.
Dafür aber in Downtown Tempe und auf dem Campus, auch eigentlich schon eine Welt für sich. Jetzt ist es da noch ruhig, da das Semester noch nicht angefangen hat. Deswegen haben mich die "Walk Only" Zonen amüsiert an deren Anfang und Ende Studierende standen um zu kontrollieren, dass die Radfahrer und Skateboarder auch laufen, um die 3 Fußgänger nicht zu gefährden. Tatsächlich glaube ich, dass die Wege im Semester wirklich voll sind. Zumindest sah das auch auf einigen Photos so aus.
Das Stadtzentrum besteht im Prinzip aus ein bis zwei Straßen und hat einige Bars und Fast Food Läden (die sind überall also wirklich ÜBERALL - keine Kreuzung ohne Wendy`s, KFC, McDonalds, Taco Bell u.s.w.). Wenn man sich jetzt noch die vielen Studierenden dazu denkt, kann das da bestimmt ganz feucht fröhlich werden. Feucht auch weil einige Bars draußen Anlagen haben, die feines Wasser in die Luft sprühen, das dann verdunstet und damit kühlt.

Heute waren wir - Donna und ich - noch im Heard Museum über Kunst und Kultur der amerikanischen Ureinwohner. Die Teppiche und Töpferkunst waren wirklich beeindruckend, genau wie die wahren Geschichten der langen Unterdrückung in Form von Zwangsumsiedelung oder Pflicht-Internate für die Kinder, in denen ihnen das 'Indianische' ausgetrieben werden sollte.
Ich liebe ja Museum-Shops und da dieser hier einen Sale hatte hab ich mich schon darauf gefreut. Nun bedeutete das aber in dem Fall, dass die traditionelle Katsina Puppe nur $720 anstatt $1300 kosten sollte. Schnäppchen! Stattdessen hab ich dann im Book Shop ein paar lustige Büchlein gefunden ($1,75 das Stück):

Morgen ist Montag - der Beginn einer neuen spannenden Woche, mit den ersten Informationsveranstaltungen bei denen ich vielleicht schon ein paar Kommilitonen treffen werde.